Was ist eine Depression?
Depressionen sind psychische Störungen, die durch eine dauerhafte Beeinträchtigung der Stimmung, Niedergeschlagenheit, Verlust der Freude, Antriebslosigkeit, Interessenverlust und zahlreiche körperliche Beschwerden gekennzeichnet sein können.
Depressionen gehören zu den häufigsten und am meisten unterschätzten Erkrankungen in der heutigen Zeit.
Depressionen-Test
Sie vermuten, dass Sie unter einer Depression leiden? Der anonyme Selbsttest kann Ihnen unterstützende Hinweise darauf geben, ob Sie professionelle Hilfe benötigen. Der Test basiert auf den ICD-10-Leitlinien der WHO zur Diagnosefindung einer Depression, es werden die wichtigsten Haupt- und Nebensymptome erfragt.
Beachten Sie jedoch, dass der Test keine ärztliche Diagnose ersetzt und dass es keine Garantie für die Ergebnisse gibt.
Sollte der Test Ihren Verdacht bestätigen oder sollten Sie sich trotz eines Ergebnisses, welches „keine Depression“ ergibt, dauerhaft niedergeschlagen und freudlos fühlen, dann wenden Sie sich umgehend an einen Arzt oder Therapeuten.
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Symptome
Im Zentrum einer Depression steht vor allem die seelische Niedergeschlagenheit des Patienten. Durch dauerhaften Mangel an Freude, Interesse und innerem Antrieb kann es in einigen Fällen zu Suizidgedanken kommen. Außerdem spielen eine pessimistische Zukunftsperspektive, ein vermindertes Selbstwertgefühl, verminderte Konzentrationsfähigkeit und Schuldgefühle eine große Rolle.
Aber auch anhand von körperlichen Symptomen kann sich eine Depression zeigen. So empfinden Betroffene oft eine starke Müdigkeit, wobei es ihnen meist extrem schwer fällt, in den Schlaf zu finden und/oder längere Zeit durchzuschlafen. Außerdem sind Appetitlosigkeit, Morgentief, frühmorgendliches Erwachen, Kopfschmerzen und ein Verlust an sexuellem Interesse möglich. Es kommt auch durchaus vor, dass eher die körperlichen Symptome im Vordergrund stehen, sodass eine Depression auf den ersten Blick nicht immer erkannt wird. In schwerwiegenden Fällen können Betroffene auch an Halluzinationen sowie bestimmten Zwängen leiden.
Ursachen
Die Ursachen einer aktuellen, akuten Depression sind aufgrund der Komplexität der möglichen Einfluss-, Risiko- und Entwicklungsfaktoren kaum zweifelsfrei zu klären. Zu möglichen einzelnen Faktoren, die eine Depression begünstigen, zählen:
Genetische Faktoren: Gab bzw. gibt es innerhalb der Familie Fälle von Depressionen, so ist auch das Risiko selbst an einer Depression zu erkranken erhöht.
Neurobiologische Faktoren: Bestimmte Hirnbotenstoffe sind bei einer Depression aus dem Gleichgewicht geraten. Die Botenstoffe Dopamin, Serotonin und Noradrenalin z. B. sind bei Erkrankten meist niedriger konzentriert als bei Gesunden.
Psychosoziale Faktoren: Ein Grundstein der Erkrankung kann auch in der Kindheit und der Persönlichkeit des Patienten liegen. So sorgt z. B. ein überfürsorglicher Erziehungsstil für eine daraus resultierende, grundsätzliche Hilflosigkeit und Unselbstständigkeit. Persönlichkeitsmerkmale wie u. a. geringe Belastbarkeit, Unsicherheit, mangelndes Selbstbewusstsein, Perfektionismus und Aufopferungsbereitschaft können Menschen zu einer Depression verleiten.
Aktuelle Situation: Vor allem die sozialen Strukturen sind von Bedeutung. Gibt es Probleme in der Partnerschaft oder führt das Single-Dasein zu einer Vereinsamung? Wie ist die aktuelle Familiensituation, gibt es hier evtl. ungeklärte Konflikte? Aber auch eine berufliche Unzufriedenheit wirkt sich auf Dauer negativ auf die Gesamtstimmung aus.
Sonstige Faktoren: Es gibt noch zahlreiche weitere Faktoren, die eine Depression beeinflussen können. Es sind z. B. weitaus mehr Frauen als Männer betroffen. Außerdem können auch Einsamkeit und die Anonymität der Stadt mehr und mehr in einer Depression enden. Auch der übermäßige Konsum von Cannabis, Alkohol oder anderen Substanzen kann auf Dauer zu einer Depression führen.
Behandlung/Therapie
Medikamente: Eingesetzt werden Antidepressiva. Dazu zählen u. a. Wirkstoffe wie Amitriptylin, Mirtazapin oder Escitalopram. Diese wirken stimmungsaufhellend und steigern den inneren Antrieb. Die medikamentöse Therapie sollte in den meisten Fällen mit einer Psychotherapie einhergehen.
Kognitive Verhaltenstherapie: Es werden vier Schwerpunkte gesetzt:
- Überwindung der Inaktivität bzw. einseitigen, belastenden Aktivität
- Verbesserung des Sozial- und Interaktionsverhaltens sowie der sozialen Kontaktstruktur
- Erkennen, Überprüfen und Korrigieren dysfunktionaler Einstellungen und Überzeugungen
- Aufbau eines Bewältigungs- und Problemlöserepertoires für zukünftige Krisen
Die Kognitive Verhaltenstherapie gilt als die wirksamste Therapieform gegen Depressionen.
Interpersonelle Therapie: Diese Methode wird gern dann angewandt, wenn ein bestimmtes Negativerlebnis mit der Depression in Verbindung steht. Die Therapie dreht sich hauptsächlich um die zwischenmenschlichen Beziehungen und Konflikte, die daraus entstehen können. Gerade ältere Patienten, die z. B. mit dem Verlust ihres jahrzehntelangen Lebenspartners umgehen müssen, können von dieser Therapieform profitieren.
Psychodynamische Psychotherapie: Hier steht ein innerer, unbewusster Konflikt im Zentrum, welcher als Hauptverursacher der Depression in Verdacht steht. Dieser Konflikt soll in der Psychodynamischen Psychotherapie herausgefunden und gelöst werden, um eine innere Ausgeglichenheit wiederherzustellen.
Gesprächspsychotherapie: Bei der Gesprächspsychotherapie wird in erster Linie das angezweifelte Selbstbild aufgearbeitet. Der Patient soll sich über seine Gedanken, Gefühle und Wünsche bewusst werden und eigene Bedürfnisse wahrnehmen.
Sonstige Maßnahmen: Es gibt inzwischen noch viele weitere Therapieformen, wie z. B. die Kunsttherapie oder Körper- und bewegungsbezogene Therapien, die ebenfalls oft begleitend eingesetzt werden und zu positiven Effekten führen können.
Auch regelmäßiger Sport kann die Therapieerfolge unterstützen.
Für weitere Fragen sowie zur Kontaktaufnahme für eine Therapie stehe ich Ihnen gern telefonisch, per E-Mail oder persönlich jederzeit zur Verfügung.